Wolfgang Kubicki und Helmut Hetzel

 

HM-HETZELMEDIA

Von       : H.HETZEL, Den Haag

Datum     : 11.1.2020

Deutschland/Wolfgang Kubicki

,,Sagen, was Sache ist‘‘ – Über Machtspiele, Hinterzimmer und den Mut zum Urteil – Die Autobiografie von Wolfgang Kubicki, ein Buch, das es in sich hat – eine ganz persönliche Rezension

Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich das Glück, Wolfgang Kubicki – und seine charmante Frau Annette –  persönlich kennen lernen zu dürfen. Es hat direkt geklickt zwischen uns. So lag es auf der Hand, dass ich mir die Autobiografie des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden und Vize-Präsidenten des Deutschen Bundestages, Titel: ,,Sagen, was Sache ist,‘‘ als Lektüre auf meinen Bücherstapel legte. Ganz hoch oben, noch vor dem neuen literarisch-provokanten  Werk von Susanne Wendel: ,,Männer sind Schweine – Frauen erst recht.‘‘ Das lese ich gerade.

Aber zurück zu Wolfgang Kubicki und seiner Autobiografie. Was für ein Buch. Was für ein Leben. Ein Leben, das so eng mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verknüpft ist und das die Geschichte der Bundesrepublik auch beeinflusst hat. Ein Leben für eine Partei, die Liberale Partei Deutschlands FDP, das die Geschichte der Bundesrepublik, deren Kind ich bin, so facettenreich widerspiegelt, wenn auch aus der Sicht einer Person, aus der Sicht von Wolfgang Kubicki. Aus Sicht der FDP.

Beim Lesen über die Hintergründe des Selbstmordes des einstigen FDP-Chefs Jürgen Möllemann und dem tödlichen Fallschirmabsprung von Möllemann, bekommt man Gänsehaut. ,,Politik ist ein brutales Geschäft‘‘ stellt Kubicki in diesem Kapitel knallhart fest. So ist es. Und: ,,Jürgen Möllemann war ein Homo politicus durch und durch.‘‘

Das ist auch Wolfgang Kubicki, ein Homo politicus durch und durch. Aber auch ein Anwalt, ein Jurist, der das Rechtstaatsprinzip und die Freiheit verteidigt durch dick und dünn. Chapeau!

 

Das liest sich auf Seite 173/174 der Kubicki-Autobiografie so: ,, Freiheit hat zum einen mit Gleichheit zu tun, zum anderen mit Gerechtigkeit. Wir dürfen beides nicht miteinander vermischen. Gleichheit gilt vor dem Gesetz. Aber eine Gesellschaft, in der alle gleich sein wollen, ist höchst ungerecht, weil sie die individuellen Unterschiede ignoriert. Eine freie Gesellschaft kann also nur plural sein, sie zelebriert im besten Fall die Unterschiedlichkeit.‘‘ Wie wahr.

Wahr und zutreffend sind auch die Worte, die Wolfgang Kubicki in seinem Schlusskapitel ,,Ich bin, wie ich bin‘‘ über die aktuelle gesellschaftliche Lage in Deutschland findet. Er schreibt: ,,Auch bei uns in Deutschland feiert der Hang zu autoritären Lösungen gerade Wiederauferstehung.‘‘ Es heißt immer öfter:

Wolfgang Kubicki mit Ehefrau Annette

,,Wenn es doch nur einen Weg gibt, die Welt zu retten, müssen alle Menschen notfalls gezwungen werden, diesen Weg zu gehen. In diesen Zeiten die Stimme der Freiheit deutlich wahrnehmbar zu erheben, der Vernunft ein Gesicht zu geben, ,,Heilsbringer‘‘ und ,,Weltretter‘‘ daran zu hindern, im Namen des Guten das System zu ändern und die Gesellschaft in ihre Gewalt zu bringen, bleibt auch meine Aufgabe.‘‘ Meine auch, lieber Wolfgang Kubicki, aber als Journalist.

Das ist die Herausforderung vor der die Bundesrepublik Deutschland anno 2020 steht. Und nicht nur sie. Packen wir es an. Die Zeit drängt. Aber wir haben sie, um es mit typischem Kubicki-Humor zu sagen: ,,Die einzige Chance, länger zu leben, ist es, älter zu werden.‘‘

Einen klaren Kopf zu behalten und die Freiheit zu verteidigen, wäre dem noch hinzuzufügen.

 

Die Kubicki-Autobiografie – ein absolut lesenswertes Buch. Don´t miss it.

Wolfgang Kubicki: Sagen, was Sache ist! Über Machtspiele, Hinterzimmer und den Mut zum Urteil

Econ Verlag, 2019, Euro 22,00

Zur FDP:

Die Freie Demokratische Partei Deutschlands (Kurzbezeichnung: FDP, von 1968 bis 2001 F.D.P.; Eigenbezeichnung: Freie Demokraten, bis 2015 Die Liberalen) ist eine liberale Partei in Deutschland, die im politischen Spektrum im Bereich Mitte bis Mitte-rechts eingeordnet werden kann.

Die FDP war 1949 bis 1956, 1961 bis 1966, 1969 bis 1998 und 2009 bis 2013 als jeweils kleinerer Koalitionspartner an der Bundesregierung beteiligt. Von 1949 bis 2013 war die Partei durchgehend im Deutschen Bundestag vertreten, 2017 zog sie wieder als Fraktion der Freien Demokraten in den Bundestag ein. Sie ist in zehn deutschen Landesparlamenten vertreten und an drei Landesregierungen beteiligt (Stand Oktober 2018). Zudem stellt sie zahlreiche Bürgermeister (darunter in Dresden, Jena, Dessau-Roßlau, Landshut und Plauen) und über 3000 weitere kommunale Mandatsträger.

Die FDP wurde am 12. Dezember 1948 auf dem Gründungsparteitag in Heppenheim gegründet und wirkte im Anschluss entscheidend an der Ausgestaltung des freiheitlich demokratischen Grundgesetzes und der ersten Bundesregierung mit. Beim Vereinigungsparteitag am 12. August 1990 wurde der feierliche Zusammenschluss mit den ostdeutschen Verbänden begangen.

 

Theodor Heuss

Theodor Heuss (* 31. Januar 1884 in Brackenheim; † 12. Dezember 1963 in Stuttgart) war ein deutscher Journalist, Publizist, Politikwissenschaftler und fast 60 Jahre liberaler Politiker (NSV, FVg, FVP, DDP, FDP/DVP). Mit der Gründung der FDP 1948 wurde er deren erster Vorsitzender. Er war von 1949 bis 1959 der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

 

Quelle: FDP und Theodor Heuss:  Wikipedia 2020

 

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