HM-HETZEL-MEDIA

Von       : H.HETZEL, Den Haag

Datum     : 25.8.2025

Die Haager Kolumne

Niederlande/Deutschland/Leon de Winter

 

Ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit

Leon de Winter ist in Osnabrück unerwünscht/Der berühmte niederländische Schriftsteller wird in Osnabrück vom Kulturfestival ausgeladen und damit zensiert

Von HELMUT HETZEL

 

Den Haag. Was ist los mit der Meinungsfreiheit in Deutschland? Was läuft schief im öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik? Darf und kann man in Deutschland anno 2025 überhaupt noch seine Meinung sagen? Frank und frei? Ohne, dass man dafür bestraft wird.

Diese Fragen drängen sich auf, wenn man folgende Meldung liest.

Die „Neue Osnabrücker Zeitung NOZ“ berichtet:

„Zum ersten Mal richtet die Jüdische Gemeinde Osnabrück ein Kulturfestival aus, vom 4. bis 7. September 2025. Nun gibt es schon vor dem Auftakt Wirbel: Die Organisatoren haben einen der Stargäste, den holländischen Autor Leon de Winter, ausgeladen. Der Grund sind die Positionen, die de Winter in seiner Zeitungskolumne vertritt.

In einer Pressemitteilung heißt es, „die Jüdische Gemeinde Osnabrück, Veranstalter des Jüdischen Kulturfestivals Osnabrück, hat nach reiflichen Überlegungen entschieden, dass Leon de Winter nicht beim Kulturfestival auftreten wird“. Begründet wird die Absage mit einer Kolumne, die der Autor für die Tageszeitung „Die Welt“ geschrieben hat.“

 

Leon de Winter

Mein erster Gedanke, als ich das lese: Das darf doch nicht wahr sein. Leon de Winter darf in Deutschland nicht mehr auftreten und aus seinem neuen Buch „Stad van de honden“ – Die Stadt der Hunde – lesen. Er wird zensiert. In Osnabrück, von der dortigen jüdischen Gemeinschaft.

Leon de Winter ist Jude. Er ist ein berühmter und erfolgreicher Schriftsteller, ein inspirierender Gesprächspartner, ein Mann von Welt, der sagt und schreibt, was ihm missfällt oder was ihm gefällt.

Nicht nur in seinen Büchern, auch in Essays und Kolumnen äußert sich de Winter zu Themen der Zeit wie:  Migration, Israel, Judentum, Antisemitismus, Liberalismus.

Er vertritt meist eine klar pro-israelische, westlich-liberale Haltung und gilt als streitbarer Intellektueller in den Niederlanden.

Seine wöchentlichen Kolumnen erscheinen in den Niederlanden in der Zeitung „De Telegraaf“ und in Deutschland in der „WELT.“

Dass Leon de Winter nun ausgerechnet von der „Jüdischen Gemeinde“ in Osnabrück ausgeladen wird, ist kurios.

Die „Jüdische Gemeinde“ in Osnabrück begründet das mit der Kolumne, die de Winter am 5. Mai 2025 veröffentlichte.

Leon de Winter

De Winter schrieb in dieser Kolumne einerseits eine Hommage an Deutschland aber mit vielen kritischen Tönen. Er schrieb:

Das ist seine Liebeserklärung an Deutschland

„Ich bin also genetisch belastet mit der Liebe zu Deiner Sprache, Deutschland. Und zu Deiner Literatur und klassischen Kunst, zu Deinen Denkern und vor allem zu Deinen Komponisten.“

Dann folgt die scharfe Kritik an Angela Merkel

Dann übt Leon de Winter Kritik an Deutschland, insbesondere an Angela Merkel: „Es fällt mir nicht leicht, aber ich muss etwas gestehen: Auch ich bin überzeugt, dass die Migrationspolitik gescheitert ist, auch ich sehe, dass zu viele Migranten in Europa aus rückständigen Kulturen kommen, in denen Frauen Männern untergeordnet sind und Juden gehasst werden. Bin ich jetzt gesichert rechtsextrem?

Als Angela Merkel es als ihre Lebensaufgabe betrachtete, junge Männer aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Deutschland zu holen, sah ich erstaunt all die Deutschen, die „Willkommen, schöne liebe Jungs!“ sangen. Ich dachte: „Willkommen, Antisemiten.“ Ich fühlte mich allein, als mir Wellen des Hasses entgegenschlugen. Ich war ein Rassist, ein Islamophober, und ich beging das ultimative Verbrechen, unsere westliche Kultur für überlegen zu halten.“

Seine kritischen Sätze werden Leon de Winter jetzt in Deutschland übel genommen, und das auch noch von einer jüdischen Gemeinde in Deutschland, in Osnabrück. Wegen solcher Sätze wird de Winter zur persona non grata in Osnabrück erklärt. Welch eine Schande.

Leon de Winter gibt in seiner neuen Kolumne in der WELT selbst eine Antwort „auf die Schande von Osnabrück,“ wie ich das nenne. Er schreibt:

Leon de Winter reagiert auf die Ausladung in Osnabrück

 „Ich habe meine Kolumne – vom 5. Mai – noch einmal gelesen, um selbst festzustellen, was die Juden von Osnabrück so sehr erschreckte, dass sie diesen Juden nicht beim Jüdischen Kulturfestival sprechen lassen wollten. Ich kann darin nichts Faschistisches oder Neonazistisches finden. Ich bin einfach gegen die Immigration von Menschen, die mich und andere Juden hassen – und nicht nur Juden, sondern auch alle „Christenhunde“, Ungläubigen und Frauen in kurzen Röcken. Offenbar sind den Juden in jener Stadt solche Migranten nicht bekannt.“

De Winter trifft damit den Nagel auf den Kopf. Es ist einfach so, dass viele Menschen und vor allem Politiker aus dem so genannten „progressiven“ Grün-linken Spektrum in Deutschland zu Meistern der Realitätsverweigerung geworden sind. Sie wollen einfach nicht mehr sehen, was ist.

Der Fall Liebich

Der „Fall Liebich“ verdeutlicht klar, auf welchen Irrwegen die Politik in Deutschland inzwischen wandelt.

Die „Neue Zürcher Zeitung NZZ“ schreibt dazu:

„Liebich wurde wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung rechtskräftig zu anderthalb Jahren Haft verurteilt. Nun hat er innert zweier Wochen seine Strafe im Frauengefängnis der sächsischen Stadt Chemnitz anzutreten, bis die Gefängnisleitung abermals über seine Unterbringung entscheidet.

Das ist absurd, denn man kann begründete Zweifel daran haben, dass er sich überhaupt als Frau begreift. Erst vor ein paar Tagen schrieb er auf der Plattform X, er habe es geschafft, „ein gesamtes System zu ficken.“ Inzwischen bezeichnet er sich sogar als gläubige Jüdin, dabei ist er vorher durch Verharmlosung von Naziverbrechen aufgefallen. Liebich ist also offenkundig ein Mann, und jeder mit gesundem Menschenverstand kann das erkennen.“

 

Manche in Deutschland wollen das aber nicht erkennen. Sie huldigen einer ideologisierten Realitätsverweigerung. In ihren Augen ist ein Schimmel ein schwarzes Pferd.

 

HM-HETZEL-MEDIA-HERAUSGEBER  Helmut Hetzel mit Leon de Winter in Den Haag in der Buchhandlung Paagman nach seiner Lesung aus seinem neuen Buch: „Stad van de honden“ – Die Stadt der Hunde.“ Sie darf nun in Osnabrück nicht stattfinden.

 

 

 

Links:

 

https://www.hetzelmedia.com/leon-de-winter-wilders-wird-nicht-premierminister-der-niederlande/

helmut-mit-leon-de-winter-2023

www.helmuthetzel.com

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www.haagsche-salon.com

 

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