HM – HETZELMEDIA – DEN HAAG

Datum     : 15.3.2019

Niederlande/Großbritannien/Shell

Geldregen – Stundenlohn: 2292 Euro

oder 24,2 Mio. Euro Jahressgehalt für Shell-Chef Ben van Beurden/Shell-Aktien attraktiv/Ausbau hin zum Stromkonzern

Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Für den niederländisch-britischen Öl- und Gaskonzern Royal Dutch Shell und dessen Vorstandsvorsitzenden Ben van Beurden war 2018 ein goldenes Jahr. Sowohl der Shell-Konzern selbst als auch Ben van Beurden verdienten sich im vergangenen Jahr eine goldene Nase. Das Jahresgehalt von Ben van Beurden, der Shell seit 2014 als Nachfolger des Schweizers Peter Voser leitet, verdoppelte sich in 2018 auf sage und schreibe 24,2 Mio. Euro. Damit verdient der Shell-Chief Executive Officer (CEO) 2292 Euro die Stunde. Das Gehalt von Ben van  Beurden ist 143 mal höher als das Durchschnittsgehalt eines Shell-Arbeitsnehmers. In den fünf Jahren, die Ben van Beurden die Shell-Gruppe nun leitet, verdiente er 67,4 Mio. Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Shell-Gruppe für 2018 hervor.

Das Spitzengehalt des obersten Shell-Managers van Beurden setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Einem Basisgehalt von rund 2,0 Mio. Euro jährlich sowie hohen Pensionszahlungen in Höhe von 10,7  Mio. Euro. Hinzu kommt eine Steuerrückzahlung in Höhe von 7,9 Mio. Euro vom britischen Fiskus, weil van Beurden von Großbritannien in die Niederlande umgezogen ist und dann noch ein Bonus für das Erreichen von Umweltschutzzielen mit denen Shell den CO-2-Austoß bis 2021 um zwei bis drei Prozent jährlich reduzieren will. Auch erhielt Ben van Beurden weitere Aktien des von ihm geleiteten Energiekonzerns, der langfristig zum größten privaten Stromerzeuger der Welt um- und ausgebaut werden soll. Shell hat gerade eine Kaufofferte für den niederländischen Stromkonzern Eneco ausgebracht. Shell will mit dem niederländischen Pensionsfonds PGGM den Stromproduzenten Eneco zum Preis von rund 3,0 Mrd. Euro übernehmen. Außerdem investiert Shell auch kräftig in den Ausbau der Elektromobilität.

Ben van Beurden CEO Royal Dutch Shell plc, Den Haag

Shell kaufte daher bereits die Amsterdamer New Motion. New Motion  betreibt rund 50.000 Ladestellen für Elektro-Autos in ganz Europa, hauptsächlich aber in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Ferner hat New Motion an seine Kunden rund 100.000 Mitgliedspässe ausgegeben. Sie machen das Laden von Elektro-Autos in 25 europäischen Ländern möglich.

Auch der Shell-Konzern selbst verdiente in 2018 nicht schlecht. Das größte Unternehmen Europas erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit Umsätzen von 388 Mrd. Dollar einen Nettogewinn von 24 Mrd. Dollar. Der Cash Flow betrug satte 53 Mrd. Dollar. Genug Bargeld, um den Aktionären eine gegenüber 2017 unveränderte Dividende von 1,88 Dollar je Aktie ausschütten zu können. Sie wurde per Quartal in Höhe von 0,47 Dollar je Anteil bezahlt. Außerdem wurde ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 25 Mrd. Dollar aufgelegt.

Top Performance

Die Performance der Shell-Aktien an der Börse kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Titel haben in den vergangen vier Jahren um knapp 30 % auf jetzt 27,92 Euro zugelegt. Die Shell-Valoren sind ferner wegen ihrer hohen Dividendenrendite von 5,6 % eine attraktive Anlage. Rob van Hout Investmentresearch, Amsterdam, prognostiziert für die Royal Dutch-Shell-Aktien ein mittelfristiges Kursziel von 30 Euro. Die Titel sind weiterhin ein Kauf.

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